Kinder in ihrer Trauer einfühlsam begleiten

Mit schweren Abschieden leben lernen

Der Verlust eines geliebten Menschen, wie zum Beispiel eines Elternteils, eines Geschwisterkindes oder eines Freundes, erschüttert die Welt des Kindes und bedarf  oftmals einer speziellen Trauerbegleitung durch verständnisvolle oder professionelle Erwachsene.

Mögliche Fragen und Aufgabenstellungen in der Trauerbegleitung

  • Was sollten Kinder und was dürfen Kinder wissen?
  • Wie können Eltern Ihr Kind unterstützen?
  • Vorbereitung auf den Besuch eines schwerkranken Elternteils im Krankenhaus
  • Emotionale Vorbereitung des Kindes / Jugendlichen in Bezug auf die Trauerfeier und Beerdigung
  • Soll mein Kind an der Beerdigung dabei sein?
  • Darf ein Kind die verstorbene Person noch einmal sehen?
  • Unterstützung durch Gespräche , wenn ein geliebter Mensch verstorben ist
  • In einigen Situationen benötigt ein Kind, Jugendlicher oder Elternteile über einen bestimmten Zeitraum professionelle Gespräche. Trauen Sie sich, diese Hilfe anzunehmen.

In den therapeutischen Stunden der Trauerbegleitung erhält das Kind/der Jugendliche einen sicheren Platz für seine Gefühle. Alles darf sein: Ängste, Traurigkeit, Wut, Schuldgefühle und Lachen. Einfühlsame Gespräche, kreative Ausdrucksmöglichkeiten oder das Symbolisieren im Spiel sind hilfreiche Strategien, um den Verlust zu begreifen, zu verarbeiten und mit dem Verlust Leben zu können. Da der Therapeut nicht emotional direkt betroffen ist, können Kinder oder Jugendliche ihre Trauer eher zeigen, da sie ansonsten nahestehende Erwachsene oft schützen wollen. Eine Unterstützung außerhalb des Elternhauses kann sehr hilfreich und entlastend sein.

Traumatherapie

Traumatische Erlebnisse und Erinnerungen verarbeiten

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ und bedeutet eine Desensibilisierung und Verarbeitung durch z.B. Augenbewegungen. EMDR ist eine etablierte psychotherapeutische Methode zur Behandlung von Traumata und kann Bestandteil der tiefenpsychologisch fundierten Kinder u. Jugendlichen Psychotherapie sein.

Ein Trauma ist eine Wunde – eine tiefschürfende Erschütterung, die sich durch Sprachlosigkeit, Angst und Unfassbarkeit äußert und bis hin zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen kann.

Mögliche Ursachen eines Traumas

Bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen kann ungelöste Trauer oder eine einschneidende schlimm erlebte Situation traumatherapeutisch gelöst werden. Auf der Basis einer guten Arbeitsbeziehung zwischen Therapeut/in und Kind können traumatische Erfahrungen über eine kindgerechte Ansprache aufgearbeitet werden. Dabei sorgt die abwechselnde Stimulierung beider Gehirnhälften für eine physiologische Entspannung, z.B. durch das Rechts-Links-Berühren der eigenen Schulter, bei kleineren Kindern durch Berührungen der Füße durch einen Elternteil oder durch den Einsatz von Musik.

Nicht alle Kinder reagieren gleich auf Verluste. Aber alle Kinder brauchen den Trost und die Zuversicht eines Erwachsenen.

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